30 Jahre Nella

- Das Schweizer Fernsehen widmet der Sängerin eine Spezialsendung

30 Jahre Nella Martinetti - ein Grund zum Feiern. Ihr zu Ehren nahm das' Schweizer Fernsehen am letzten Wochenende an der OLMA eine Spezialsendung auf.- Ein Wiedersehen mit Daniela Sinmmons und Atilla Sereftug, ein Ständchen mit Pino Gasparini und eine Nella Martinetti (56), die noch heute den Takt angibt, in Hochform. Die ON waren bei Nellas Reise in die Vergangenheit dabei.

Vor 30 Jahren verliess eine 156 cm kleine Frau Brissago, um im Norden in der Welt des Showbusiness einzutauchen. Die temperamentvolle Tessinerin eroberte im Sturm die Herzen der Zuschauer und die Welt der Völksmusik. Die grosse Karriere war damals bestimmt noch nicht geplant, als Nella Martinetti auf der E-Gitarre und ihr Bruder auf dem selbst gebastelten Schlagzeug musizierten. «Eines Tages hörte uns eine Bekannte. Sie meinte, wir sollen raus und vor Publikum spielen», erzählt Nella. Und so kam es, dass sich in Brissago nicht alle ab dem abendlichen Gesang der Geschwister Martinetti in einer kleinen Bar erfreuten. «Die Leute gingen Unterschriften sammeln, bloss damit wir aufhören», lacht die 56-Jährige.

Einige Jahre später wendete sich das Blatt und die Leute kamen in Scharen um die "Temperamtentbombe" aus dem Süden mit der Riesenmähne singen zu hören. Mit Schlagern wie "Junge, Junge, du bist eine Wucht» schaffte es Nella in die deutschen Hitparaden. Der erste Tonträger, auf dem Nella traditionelle Lieder aus ihrer Heimat wie «Bionda, bella bionda» oder «Aprite le porte» sang, eroberte im Nu die Herzen.

Viele Überraschungsgäste

Heute, 30 Jahre später: Die Löwenmähne ist immer noch die gleiche, die Stimme genauso klar und ausdrucksstark und von ihrem Temperament hat sie nichts eingebüsst - eben Nella Martinetti!

Zu ihrem 30-Jahr-Bühnenjubiläum widmet ihr das Schweizer Fernsehen DRS nun die Sendung «Cos! il tempo va - 30 Jahre Nella Martinetti», die am Mittwoch, 1. Januar 2003, auf SF 1 ausgestrahlt wird. Moderator Leonard führt von Meilenstein zu Meilenstein in ihrer Karriere. Ein grosses Wiedersehen mit Kolleginnen und Kollegen, die sie während der letzten drei Jahrzehnte begleiteten. «Es war so schön, all die Freunde, die mich während meines Lebens unterstützt haben und die mir sehr viel bedeuten, zu sehen», freut sich Nella kurz nach der Aufzeichnung. Eine besondere Freude bereiten ihr Daniela Simmons (wurde dank dem von Nella getexteten Lied «Pas pour toi» Zweite beim grössten Schlager-Festival Europas) und Komponist Atilla Sereftug, die sie mit einem Ständchen überraschen. Nach vielen Jahren kann sie auch wieder Marc Dietrich von Peter, Sue & Mare in ihre Armen schliessen und Peter Reber setzt sich ans Klavier und entlockt ihr noch ein paar Tränen mehr.

Mit Pino Gasparini zusammen dreht die 56-Jährige voll auf. Spontan setzt sie sich während des gemeinsamen Liedes ans Schlagzeug und beweist einmal mehr, dass ihr niemand vormachen muss, wie man den Takt angibt. "Das ist erst das zweite Mal, dass Pino und ich gemeinsam ein Lied singen", sagt die Entertainerin nich ohne Augenzwinkern. Vielleicht wird es sich schon sehr bald ergeben, das's die zwei des Öfteren gemeinsam auftreten werden.

So vergeht die Zeit

«Cosi il tempo va» (so vergeht die Zeit) - der Titel der CD mit Fabio Mignola - und einige Jährchen sind vergangen. Welche Bilanz zieht die Künstlerin selbst aus 30 Jahren Showbusiness? «Ich arbeitete viel und leider verlor ich ein bisschen den Sinn für die Normalität, das Einfache und die Natur. Ich lebte die ganze Zeit wie in einer Show», meint Nella Martinetti nachdenklich, um dann mit ihrem kämpferischen Temperament zu ergänzen: «Die Nella heute gefällt mir besser. Denn heute lasse ich mich nicht mehr unterkriegen!»